Aus meiner Erinnerung habe ich in der Schule allen möglichen Blödsinn gelernt, den ich niemals wieder gebraucht habe. Im Nachhinein vermisse ich Wissen in Fächern, die es gar nicht gibt, die ich für total wichtig halte und die mir vieles im Leben deutlich einfacher gemacht hätten, wenn ich sie früher gewusst hätte.
Z.B. ein Fach „Ernährung“. Gerne einfach als größerer Themenkreis innerhalb des Faches Biologie oder in einem eigenständigen Bereich Hauswirtschaft, der ja durchaus in manchen Schulen vermittelt wird. Hier sollte vor allem die Vermittlung des richtigen Lesens von Inhaltsstoffen von Lebensmitteln gelehrt werden. Die Zusammenhänge von Ernährung und unserer Wirtschaft sollten veranschaulicht werden. Dass fast nichts wahr ist, was die Werbung behauptet in einem Themenkreis Werbung und Marketing darf auch nicht fehlen. Schon in der Schule sollte gut aufgeklärt werden, wie Werbung uns psychologisch beeinflusst. Erste Begriffe aus dem Marketing sollten vermittelt werden.
Schule sollte meines Erachtens nicht nur Bildung sein, sondern eine intensive Vorbereitung auf das eigenständige Erwachsenenleben. Komischerweise sehen manche das anders. Andere behaupten, dass dies nur die Aufgabe der Eltern sein kann. Aber Eltern können in der heutiger Zeit diesem Anspruch meist nicht mehr gerecht werden. Wer hat denn schon wirklich so viel Zeit als Elternteil?
Völlig außen vor gelassen wurden Fächer wie Psychologie und Kommunikation. Das sind doch aber die Grundlagen für ein gutes Miteinander. Kommunikationstechniken wie GFK (Gewaltfreie Kommunikation) könnten vermittelt werden und auch die Leitgedanken aus dem NLP empfinde ich als eine ganz wunderbare Grundlage für ein gutes, eigenständiges und glückliches Leben. Teamarbeit könnte gelehrt werden, bis hin zu Moderations- und Teamleitungsaufgaben. Somit also viel mehr Projektarbeit mit wechselnden Gruppen und jeder muss mal Gruppenleiter üben.
Oder will der Staat seine Kinder eigentlich nur auf das Hamsterrad vorbereiten? Selberdenken ist tabu, sucht euch brav einen Angestelltenjob und wählt das Altbewährte?
Es sollten öfter Präsentationen gehalten werden müssen (ich kann mich gerade mal an 4 Referate erinnern, die ich vorne präsentieren musste) und dazu sollten selbstverständlich Präsentationstechniken vermittelt werden. Hilfe gegen Angst und Lampenfieber sollte gegeben werden – Es sollte notenfreie Präsentationen geben, die Schüler sollten massenhaft Chancen bekommen zum Üben. Und so sollte es den Kindern auch vermittelt werden – die Schule ist Übungsterrain fürs große Leben. Es kann total daneben gehen und es ist nichts schlimmes dabei.
Und überhaupt das Thema Üben: Sportunterricht! – ein ganz eigenes Thema – wie kann man etwas bewerten, wenn einem nie die Chance gegeben wurde, es zu üben? Ach was hätte ich gerne Hochsprung geübt, aber 3 Stunden Hochsprung in einem halben Jahr sind dafür irgendwie zu wenig. Folglich müsste es viel mehr optionale reine Übungs-Sportstunden geben, wo die Geräte aufgebaut sind, die man zum Üben braucht. Andererseits ist die Frage ob Sport überhaupt benotet werden muss. Dabei sein ist wichtig und man könnte nur das Mitmachen bewerten.
Das gleiche mit Musik: Wie grausam ist das eigentlich: Das Kind muss alleine nach vorne und etwas singen, obwohl es nicht singen kann. Wer vermittelt denn, wie Singen geht? Bei uns im Musikunterricht ganz früher in der Grundschule wurde einfach nur gesungen, aber nicht vermittelt, wie man darin besser werden kann, wenn man es nicht gut kann. Da lob ich mir die Variante, die ich später erfahren durfte: Man nehme 3 auf einmal nach vorne, immer einen guten Singer dabei und die beiden anderen können sich dann einfach an dem orientieren. Alle Note 1, setzen!
Die Liste der Schul-Absurditäten lässt sich endlos fortführen, und ich werde dazu noch mehr Artikel schreiben.